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Arbeiten im Atelier

\“Sabine Hoppe lotet die menschlichen Beziehungen im Leben und Erleben von Paaren unterschiedlichen Alters vielschichtig aus. Erwartung, Sehnsucht, Abschied, dicke Liebe oder die beiden rührend miteinander alt gewordenen in parallelen Gesten. Eine Zweiergruppe, die auch auseinander gelegt noch Zusammengehörigkeit vermittelt.
In Sabine Hoppes Werken kommen Ernsthaftigkeit und Tiefe aber auch Leichtigkeit und Humor, ja oft das pralle Leben vor. Neben den klassischen Arbeiten für Bronze experimentiert die erfahrene Bildhauerin mit collageartigen Gipsreliefs, die sie ebenso durch Bemalung ergänzt wie bei einzelnen Figuren.
Ihre Figuren strahlen eine starke Sinnlichkeit aus, mit ihren oft aus prallem Volumen und der Bewegtheit der Formen voller Lebenslust, gepaart mit subtilem Humor, Erotik und Zuggewandtheit. Bei ihr wird aus der spröden Schönheit in der Angerwandlung jeweils eine sinnliche Hoppe-Figur. Sie bekommt Volumen und etwas von dem, was in allen Figuren Sabine Hoppes zu finden ist: innere und äußere Bewegung.\“

Margot Michaelis, Kunstrezensentin, Braunschweig
Katalogtext anläßlich der Ausstellung „MENSCHLICHES” 2015, 
Haus Rhode, Management- & Kommunikationszentrum Volkswagen Group Academy, Königslutter

\“Sabine Hoppe geht im Atelier voraus. Nimmt hier eine kleine Figurine in die Hand oder streichelt dort einer Figur liebevoll über das Haupt. Man hat das Gefühl, als wolle sie die sprachlosen Seelen in das Gespräch einbeziehen, ebnet mir, der Besucherin, den Weg zur Kommunikation. Und es gelingt… Und so übernimmt der Minotaurus in der Vorstellungskraft von Sabine Hoppe nicht nur eine generell andere, ja geradezu diametral dem Mythos entgegengesetzte Rolle, sondern wird durch seine äußere Erscheinung als Lebewesen zwischen Tier und Mensch zum Sinnbild von Grenzbereichen zwischen Lust und Todessehnsucht, zwischen prickelnder Erotik und fahlem Alter. Nun ist da noch Ariadne, und sie kommt nicht vor im Repertoire der Arbeiten. Weder in der Graphik, noch im plastischen Werk. Und ich habe mich gefragt, warum diese Schlüsselfigur keinen Platz in der Bild- und Formensprache von Sabine Hoppe gefunden hat. Ich glaube, dem Rätsel des Fadens auf die Spur gekommen zu sein: Sie selbst ist Ariadne, die den Faden ihrer Kunst in der Hand hält und ihre Rolle zwischen ihren Figuren im Atelier spielt, die Verbindungen zwischen allen Plastiken, die im Atelier stehen, herstellt, sie wie mit einem Faden verbindet und im Zentrum sie selbst, nicht wie in einem unentwirrbaren Labyrinth, sondern wie unter Freunden.\“

Dr. Anja Hesse, Kunsthistorikerin, Fachbereichsleiterin Kultur

\“… steigt einige Stufen hinab… und öffnet die Tür zum Garten Eden.
D. H., zum Atelier von Sabine Hoppe. In der Werkstatt der Bildhauerin empfängt uns die kreative Fülle der Schöpfung. Dicht an dicht stehen, liegen, hocken Gestalten in praller Lebenskraft. Alles ist vom Staub der Schöpfung überzogen, säckeweise steht auch das Material bereit, aus dem Mensch und Tier erschaffen werden…Ton hat keinerlei Schönheit oder Ausdruck, aber er passt sich jedem Formversuch an und eignet sich hervorragend zum Modellieren….Es ist schöpferisch, weil es aus dem Nichts, dem völlig Amorphen etwas schafft. Das ist Sabine Hoppes Stärke. Ihr bildnerisches Gedächtnis läßt Figuren erfinden, die aus dem Leben kommen…Der eingehauchte Atem wird modelliert, taucht auf in Haltung, in ihrem Ausdruck, in ihrem Mitteilungsbedürfnis. Lebendig stehen sie vor uns, fixiert in einer Gemütsregung, einer Bewegungsphase, dynamisch, vielleicht in einer Körperdrehung, mit hochgerecktem Leib, hockend, wippend, im Dialog mit dem Partner oder in Gedanken vertieft, immer gegenwärtiges Leben, konserviert wie die Stilaufnahme eines Filmstreifens. Die ablesbare emotionale Intensität führt zur Künstlerin zurück, zu ihren Empfindungen, ihrer Denkungsart, die sich in den Skulpturen spiegelt.\“

Marianne Winter, Braunschweig

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